Portrait Händl Klaus
Foto: Sonia Neufeld/orf.at

Händl Klaus

geboren 1969 in Tirol, lebt als Schriftsteller und Filmemacher in Wien und Port am Bielersee. Als Autor debütierte er mit (Legenden) (Droschl, 1994), ausgezeichnet mit dem Rauriser Literaturpreis und dem Robert-Walser-Preis. Neben Theaterstücken und Opernlibretti für Komponisten wie Beat Furrer, Georg Friedrich Haas, Heinz Holliger oder Isabel Mundry schrieb und inszenierte er die Spielfilme März (2008) und Kater (2016), ausgezeichnet u. a. mit dem Silbernen Leoparden des Filmfestivals Locarno, dem Teddy Award der Berlinale und dem Thomas-Pluch-Drehbuchpreis.

Ein Film konfrontiert sein Publikum mit einem gewachsenen Körper aus handfesten Zeiten, die rhythmisiert sind, in „Echtzeit“. Das ist etwas, das die „stille“ Literatur nicht kann, mit Sätzen, die je nach Empfinden des Lesers eine unterschiedliche Dauer haben. Wobei die Schnitte im Film ja auch jeweils unterschiedlich empfunden werden, nicht anders als beim Lesen eines Romans. Dazu handelt Film, nicht immer, aber meist, von Räumen und Gesichtern – und diese handeln bereits. Da „spricht“ schon so viel, es ist etwas gesagt – oder spürbar – durch die bloße Anwesenheit, oder die Ausbildung der Abwesenheit. Ich hätte März nicht als Erzählung, als Oper oder Stück, oder Hörspiel, schreiben können, ich habe das versucht, bin aber nicht hingelangt. Ich brauchte die Gesichter, die Körper, die für sich standen und waren, und ihre Räume.

Aus einem Interview mit Händl Klaus, in: Revolver 36




© 2003-2021 Innsbrucker Wochenendgespräche - E-Mail - Impressum - Datenschutz

Facebook logo with link