Portrait Jan Christophersen
Photo: Heike Ollertz

Jan Christophersen


1974 in Flensburg geboren, studierte am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Er erhielt mehrere Stipendien, u.a. ein Aufenthaltsstipendium im Künstlerdorf Schöppingen und im Kloster Cismar sowie ein Stipendium der Akademie der Künste zu Berlin. Heute lebt er mit seiner Familie bei Schleswig. Sein erster Roman Schneetage wurde 2009 mit dem Debütpreis des Buddenbrookhauses ausgezeichnet. Im Oktober 2010 war er Stadtschreiber von Tampere (Finnland). Zuletzt erschienen: Ein extraherrlicher Meersommerabend (Mare, 2013).

„Wissen Sie eigentlich, was die Schwierigkeit dabei ist, diesen Schnee zu malen?“, fragte Bonatz hinter mir. Er war nahe herangekommen, damit er nicht zu sehr schreien musste. „Die Herausforderung, meine ich?“


Eine Antwort wartete er gar nicht erst ab.


„Es ist der Klang“, sagte er. Der Klang des Schnees. Der gehört nämlich zwingend dazu, sonst ist es nichts. Ein paar weiße Flecken auf dem Papier, ein bisschen Blau, Grau genügt nicht. Es muss schon mehr sein. Hören Sie doch nur einmal. Das ist kein stilles Rieseln, sondern viel dumpfer, ein Geräusch, das nur der fallende Schnee macht. Dazu der Sturm. Das im Bild einzufangen – das wär’s.“


Aus: Schneetage, mare, 2009


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