Michel Mettler

Geboren 1966 in Aarau, lebt als Autor und Musiker in Brugg/CH. Er arbeitete zunächst als Dramaturg. Seit vielen Jahren engagiert er sich in der 1991 gegründeten Autorengruppe NETZ. Seit 2003 ist er mit drei Autoren- und Musikerkollegen als die "Vier Maultrommeln“ unterwegs. Im akademischen Jahr 2010/2011 ist er Gastprofessor am Collegium Helveticum in Zürich. Neben zahlreichen Texten in Anthologien diverse Publikationen in verschiedenen Zeitungen (NZZ, FAZ, Tages-Anzeiger, Du, Gazzetta – Pro Litteris, Weltwoche, Aargauer Zeitung) und Arbeiten für den Hörfunk.

Nachworte und Herausgeberschaft, u.a.: Robert Walser Der Räuber (Nachwort: Die Wortsüsse des Augenblicks), Suhrkamp 2006. Gerhard Meier Borodino (Nachwort: Bleiben), Suhrkamp 2007. Der literarische Blick. Schweizer AutorInnen schreiben zu Schweizer Kunst aus der Sammlung Nationale Suisse (Vorwort: Die Dunkelkammer der Phantasie), Limmat 2008. Jürg Laederach Depeschen nach Mailland. Hrsg. und Nachwort, Suhrkamp 2009.

Werke: Die Spange. Roman. Suhrkamp 2006. Der geschenkte Berg. Erzählung. Schwabe 2007. Singende Eisen, Spangen und Gleise. CD (Vier Maultrommeln), Urs Engeler Editor 2007. Der Blick aus dem Bild. Von Gemaltem und Ungemaltem. Texte und Bilder. Insel 2009. H stellt sich vor. Erzählungen, gemeinsam mit Felix Kauf. Echtzeit 2010.

Kaum eine Stunde später – eingehende Massagen hatten mich vorbereitet – schloß sich der Plexitank über mir. Eine leuchtgrüne Flüssigkeit wurde eingeleitet. Ich sollte sie einatmen. In meinen Lungen hätte sie dieselbe Wirkung wie Luft. Es würde wie von selbst klappen, da mir bei der Flutung des Tanks aus Atemnot eh nichts anderes übrigbliebe, als den Widerstand zu überwinden . . .

Es war ein sehr kurzer Kampf. Nachdem ich ihn verloren hatte, spießte ein stechender Schmerz mein Brustbein auf. Die Flüssigkeit kühlte rapide ab. Meine Lungen froren zu.

Dann schlugen türkise Vorhänge vor mir zusammen, mehr weiß ich nicht mehr.

(Die Spange)